Auf ein Wort mit Sabrina Eyrich

Die gebürtige Hammersbacherin Sabrina Eyrich ist Landwirtin des Krebsbachauenhof in 9. Generation. Seit dem Jahr 2000 ist sie mit ihrem Mann Thorsten verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.

Wie sind Sie Landwirtin geworden?

Die Landwirtschaft wurde mir in die „Wiege“ gelegt. Schon als Kind habe ich die Herausforderungen meines elterlichen Landwirtschafts-Betriebs kennengelernt. Als ich meine Ausbildung zur Landwirtin und Besamungstechnikerin beendet habe, übernahm ich 2008 den Betrieb von meinen Eltern.

Welche Art von landwirtschaftlichem Betrieb haben Sie?

Damals war es noch ein Milchviehbetrieb, heute haben wir einen Bullenmastbetrieb mit 70 Tieren. Wir erzeugen alle Futtermittel selbst, das ist uns sehr wichtig. Beim Anbau der Futtermittel verzichten wir auf den Einsatz von Pestiziden und künstlichen Dünger.

Was bedeutet es für Sie, Ortslandwirtin zu sein?

Ich wurde Anfang 2022 als erste Frau zur Ortslandwirtin von Langenbergheim gewählt. Über die Anerkennung bei meinen Berufskollegen bin ich sehr dankbar. Ich werde das Ehrenamt in voller Hingabe die nächsten sechs Jahre vertreten.

Was sind Ihre Aufgaben bei diesem Ehrenamt?

Zu meinen wichtigsten Angelegenheiten gehört die Teilnahme am Gebietsagrarausschuss; dort werden die aktuellen landwirtschaftlichen Angelegenheiten der Agrar- und Marktstruktur mitgeteilt.
Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Landschaftspflege und der Grundstücksverkehr durch Beratung, Stellungnahme und Erteilung von Auskünften. Natürlich habe ich auch immer für meine Berufskollegen ein offenes Ohr. Ortslandwirte werden darüber hinaus von der Gemeindeverwaltung, anderen Behörden und der Polizei um Hilfe gebeten.
Auch die gemeinschaftlichen Sitzungen mit Bauhof und Gemeinde ist eine der Aufgaben, um als Vermittler tätig zu sein.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit als Landwirtin?

Ich schätze sehr die Herausforderungen, die die Landwirtschaft bedeutet – die Arbeit mit Tieren, mit der Natur und Maschinen bis hin zur Verwaltung und Betriebsführung.

Haben Klimawandel oder andere Krisen die Arbeit auf Ihrem Hof beeinflusst?

Der Klimawandel und das Wetter beeinflussen das Wachstum der Pflanzen seit mehreren Jahren schon massiv. Kein Regen oder nur wenig Regen ist für die Entwicklung der Pflanzen sehr schwer zu auszugleichen, so dass in der Folge nur kleinere Mengen an Ertrag geerntet werden können.

Ihr Krebsbachauenhof ist auf Instagram vertreten. Denken Sie, dass es für landwirtschaftliche Beitriebe heute wichtig ist, Öffentlichkeitsarbeit zu machen?

Ja, die Öffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig da die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit oft sehr negativ betrachtet wird. Instagram nutzen wir, um auf den Betrieb aufmerksam zu machen und um Jung und Alt die Möglichkeit zu geben, an unserer Arbeit teilzuhaben.

Sie haben sich noch ein 2. Standbein aufgebaut. Wie kam es dazu?

Als Kind wollte ich immer den landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen und auch Häuser verkaufen.
Der zweite Wunsch blieb lange ein Wunsch, den ich mir nach langer Erfahrungssammlung in dieser Branche erfüllt habe. In diesem Jahr gründete ich nun meine eigene Immobilienfirma.

Herzlichen Dank für dieses freundliche Gespräch!