Vom 27. bis 31. August 2025 veranstaltet die Evangelische Gemeinschaft Hammersbach e.V. erstmals die „Bautage mit Klemmbausteinen für Kinder“. 30 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren bauen gemeinsam eine ganze Stadt – aus tausenden Klemmbausteinen, mit viel Fantasie und unter liebevoller Betreuung. Was hinter dem Projekt steckt, wie die Bautage ablaufen und warum sich das Team der Ev. Gemeinschaft so engagiert, darüber haben wir mit Jörg Hillig gesprochen.
Jörg Hillig ist Pastor bei der Ev. Gemeinschaft in Hammersbach. In seiner Freizeit baut und bastelt er schon immer gern, ob als Kind mit Lego, im Sandkasten oder in der Natur. Und er kann sich heute noch dafür begeistern.
Was erwartet die Kinder bei den Bautagen mit Klemmbausteinen – und was ist das Besondere an diesem Projekt?
Unmengen von Klemmbausteinen, mit denen man alles Mögliche und „Unmögliche“ bauen kann. Aber auch coole Bausätze in einer riesigen Vielfalt, bei denen man, wenn man sich an den Plan hält, auch das rausbekommt was darauf zu sehen ist. Das Besondere ist für mich, dass die Stadt in jedem Ort, wo das Projekt Halt macht, anders wird, je nach dem wer mitbaut.
Warum haben Sie sich entschieden, dieses Projekt nach Hammersbach zu holen?
Wir wollten für die Kinder in Hammersbach etwas ganz Besonderes anbieten, was über die regelmäßigen Angebote, die wir jede Woche anbieten hinaus geht. Und da meine Frau und ich selbst schon mal bei solch einem Projekt dabei sein und es erleben durften, wie Kinder und Mitarbeiter mit leuchtenden Augen eine Stadt bauen, war die Idee schnell geboren.
Inwiefern fördert das gemeinsame Bauen mit Klemmbausteinen auch das Miteinander der Kinder?
Es gibt verschiedene Baugruppen von jeweils 5-6 Kindern und einem Mitarbeiter. Diese Gruppen helfen sich gegenseitig, wenn man mal keine Lösung hat, wie man etwas bauen soll. Aber auch das gemeinsame Bauen von großen Bauprojekten wie einer Feuerwehrstation oder dem Flughafen unterstützt diesen Aspekt, denn es bauen immer wieder mehrere Kinder zusammen. Und wenn man dann sieht, wie aus über 10m² leerer Baufläche eine ganze Stadt entsteht und vielleicht sogar mehrere sich eine Zugstrecke durch die Stadt überlegen und gemeinsam ganze Stadtteile bauen wird es ganz schnell unserer Stadt.
Im Rahmen der Bautage wird es auch einen Familiengottesdienst mit einer feierlichen Stadteröffnung geben. Welche Bedeutung hat dieses Finale für Sie und die Kinder?
Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man nach mehreren Tagen gemeinsamen Bauens sieht, wie genial die Stadt geworden ist, man die kleinen Details entdecken kann und weiß, dass man seinen Teil und seine Ideen dazu beigetragen hat. Und ich freue mich schon darauf, wenn die Kinder nach der feierlichen Eröffnung durch unseren Bürgermeister Michael Göllner mit leuchtenden Augen ihren Eltern, Freunden und Großeltern zeigen, was sie gebaut haben. Und diese darüber staunen, was ihre Kinder alles zustande gebracht haben.
Welche Rolle spielt der Glaube bei den Bautagen – und wie gelingt es, ihn kindgerecht in das Bauprojekt zu integrieren?
Natürlich wird es bei der feierlichen Eröffnung in unserem Familiengottesdienst auch eine Geschichte geben, die etwas mit dem christlichen Glauben zu tun hat. Aber auch an den anderen Tagen werden wir in den Baupausen, in denen es auch etwas zum Essen und zum Trinken gibt, eine kurze Geschichte erzählen. Da sind unsere Mitarbeiter im Kinderbereich sehr kreativ. Ob die Tankstelle oder der Flughafentower etwas mit Gott und dem Leben der Kinder zu tun hat? Ich bin schon gespannt.
Auf jeden Fall möchten wir den Kindern vermitteln, was im Leben wirklich Halt geben kann.
So ein großes Projekt auf die Beine zu stellen, erfordert sicher einiges an Planung. Wie viele Menschen sind im Hintergrund beteiligt und wie laufen die Vorbereitungen?
Es sind über 30 ehrenamtliche Mitarbeiter unserer Gemeinde daran beteiligt. Angefangen von der Planung über die Mitarbeiter, die mit den Kindern bauen bis hin zu denen, die die Stadt am Sonntagnachmittag wieder zurückbauen und dem nächsten Ort übergeben.
Was wünschen Sie sich als Veranstalter für die Bautage – sowohl für die Kinder als auch für das Miteinander in der Gemeinde?
Dass die Kinder erleben, wie viel Spaß es macht, gemeinsam ein Projekt zu verwirklichen und in der Unterschiedlichkeit der Beteiligten, etwas zu schaffen. Dass wir uns an dem freuen, was wir mit unseren Begabungen einbringen können und uns an der Vielfalt und den Talenten der Anderen freuen. Und dass wir in dieser Vielfalt auch die Größe und Vielfalt Gottes entdecken.
Wer jetzt Lust bekommen hat, mitzubauen: Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich. Interessierte Familien finden hier die Anmeldung: https://eg-hammersbach.de/
Herzlichen Dank für dieses freundliche Gespräch!